Historischer Abriss: Entwicklung der Erneuerbaren Energien
Klimaschutz wurde im Jahr 1990 erstmals Ziel der globalen Politik. Zwei Jahre später verpflichteten sich dann 154 Staaten in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und 1997 wurde das Kyoto-Protokoll beschlossen. Seitdem ist international viel passiert und in Deutschland wurde die Energiewende ordentlich voran getrieben.
Ein wirklicher Bewusstseinswandel fand hierzulande erst im Jahr 2010 statt, woraufhin ein massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien stattfand. Von 1990 bis heute hat sich im dieser Branche einiges getan, was folgende Zahlen zeigen:
- 1990 lag der Anteil der EE am Bruttostromverbrauch in Deutschland noch bei 3,4 Prozent; im Jahr 2016 waren es bereits 31,7 Prozent.
- Durch EE Bruttostromerzeugung wurde von 1990 bis heute 5 Mal so viel CO2 vermieden.
- Heute wird etwa 5 Mal so viel Geld in die Errichtung von EE Anlagen gesteckt als noch im Jahr 2000
Arbeitsmarkt Erneuerbare Energien: Globaler Boom, Rückgänge in Deutschland
Weltweit boomt der Arbeitsmarkt im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die Beschäftigungen steigen kontinuierlich und so sind momentan 10 Millionen Menschen in der Branche tätig. In Deutschland gehen die Beschäftigungen jedoch zurück. Solarenergie, Windkraft, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie versprachen anfangs noch große Zukunftschancen und unzählige Arbeitsplätze für Deutschland, aktuelle Zahlen sind jedoch etwas ernüchternd:
- Die Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland belief sich 2014 insgesamt auf rund 355.400 Personen und lag damit etwa 4% unter dem Vorjahreswert.
- Die Beschäftigungen sinken auch im Jahr 2015 weiter: Von 355.000 auf 330.000.
- Die größte Verringerung liegt im Anlageneubau, im Bereich biogener Brenn-/ Kraftstoffe sowie der öffentlich geförderten Forschung und Verwaltung im EE-Bereich.
- Eine Beschäftigungssteigerung liegt lediglich im Bereich des Betriebs sowie der Wartung von EE-Anlagen vor (9 %).
- Die Abnahme der Beschäftigungen fing im Jahr 2012 an.
Nachhaltige Arbeitgeber aus den erneuerbaren Energien
Grüne Jobs in den erneuerbaren Energien
Deutschland subventioniert auch chinesische Billigproduzenten
Deutschland hat die EE fast 20 Jahre lang mit Milliardensummen subventioniert. Vor allem die Solarenergie hat von diesen Subventionen profitiert. Jeder, der in Deutschland Strom aus Solarenergie produziert, erhält eine feste Vergütung dafür. Diese Vergütung wird ausgezahlt, ganz unabhängig davon, ob das Solarmodul nun in Deutschland oder in China hergestellt wurde. Somit profitieren nicht nur deutsche Hersteller und Deutschland subventioniert indirekt auch chiniesische Hersteller.
Module aus dem Ausland sind meist deutlich günstiger, weshalb diese Möglichkeit in den vergangenen Jahren häufig genutzt wurde. Die Billigkonkurrenz aus dem Ausland stellt eine große Gefahr für die deutsche Branche der Erneuerbaren Energien dar.
Zukunft der Erneuerbaren Energien in Deutschland
Nach der Pleite des Solarriesen Solarworld machte Frank Asbeck, der Chef des Unternehmens, die chinesischen Konkurrenten verantwortlich. Die subventionierte Produktion in China hat den deutschen Solarhersteller vom Markt verdrängt. Solarworld war das letzte von einst vier großen Solarunternehmen Deutschlands und hat im Mai 2017 Insolvenz angemeldet.
Ist die Branche der Erneuerbaren Energien für Arbeitnehmer noch attraktiv genug? Welche Jobs sind noch zukunftsfähig und welche Qualifikationen muss ich dafür mitbringen? Fragen rund um den deutschen Arbeitsmarkt im Bereich Erneuerbare Energien beantworten wir in unserer Themenwoche.