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"7 Pfade für gute Entscheidungen" – ein Buch von Dr. Johanna Dahm

INTERVIEW | Erfahre von Dr. Johanna Dahm, was sie zu ihrem Buch "7 Pfade für gute Entscheidungen" inspiriert hat, wie wir bessere Entscheidungen im Privatleben und Beruf treffen können und welche Rolle Intuition dabei spielt.

INTERVIEW | Erfahre von Dr. Johanna Dahm, was sie zu ihrem Buch "7 Pfade für gute Entscheidungen" inspiriert hat, wie wir bessere Entscheidungen im Privatleben und Beruf treffen können und welche Rolle Intuition dabei spielt.

17.06.2024 | Ein Interview von JOBVERDE | Bild: Caleb Jones, unsplash

Im Beruf wie im Privatleben müssen wir Menschen zahllose wichtige Entscheidungen treffen: Soll ich den Job wechseln? Soll ich noch einmal studieren? Soll ich mich selbstständig machen? Soll ich heiraten? Soll ich umziehen oder gar auswandern? Oft denken wir: "Hilfe, ich kann mich nicht entscheiden!" Erfahre von Dr. Johanna Dahm, wie man bessere Entscheidungen treffen kann, sich Klarheit verschafft, welche Rolle Intuition dabei spielt und wie man lernt, mit Entscheidungsunsicherheit umzugehen.

JOBVERDE: Dein neues Buch trägt den Titel "7 Pfade für gute Entscheidungen". Was hat dich dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben, und welche Hauptbotschaft möchtest du den Lesern vermitteln?

Dr. Johanna Dahm: Die Beschäftigung mit Entscheidungen in dieser Intensität erfolgte tatsächlich in der Corona Pandemie: da habe ich beobachtet, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, klare und konkrete Entscheidungen zu treffen, obwohl sie nötig gewesen wären. Jetzt kam der Gabal Verlag auf mich zu, um dieses digitale Handbuch für Entscheidungskompetenz zu schreiben. Die Hauptbotschaft ist, dass jeder – unabhängig von der individuellen Situation – Entscheidungen treffen kann, ohne Angst und trotz unsicherem Ausgang. Beruflich und privat, und vor allen Dingen in Übergängen.


Bild: Dr. Johanna Dahm

Du sprichst in Deinem Buch von 'sieben Pfaden'. Wie können wir uns das vorstellen, und wie helfen diese Pfade, bessere Entscheidungen zu treffen?

Wir müssen ja Entscheidungs-Situationen, Entscheidungstypen und Entscheidungsprozesse unterscheiden. Was ich gar nicht mag, sind „One size fits all“ Angebote, also Behauptungen, dass eine Methode DIE Lösung für alle Probleme sei. Dennoch hilft Klarheit dabei, und auch Konsequenz wird immer helfen, Entscheidungen auch umzusetzen. Wesentlich ist aber, die Angst vor Fehl-Entscheidungen in den Griff zu bekommen. Und hier kann das Buch tatsächlich helfen, vor allen Dingen, weil Experten aus verschiedenen Bereichen - der Bildung, dem Finanzwesen, der Organisationsentwicklung, dem Konzernwesen, der Transformation - vom Umgang mit Fehlern in der volatilen, unsicheren Welt berichten, in der wir uns uns derzeit befinden. Zumal diese Berichte als Videos per QR-Code zugänglich sind, und hinterher in Methoden, sprich: Pfade umgewandelt werden, bietet das schon einen enormen Mehrwert.


Bild: Alexander Schimmeck, unsplash

In einer Welt voller Unsicherheiten und Informationsüberflutung – welche Tipps geben Sie, um Klarheit und Fokus bei wichtigen Entscheidungen zu bewahren?

Beherrsche die Basics, lass dich von Details nicht verrückt machen - das ist ein wichtiger Grundsatz! Meint: Es ist entscheidend, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich nicht in Details zu verlieren. Ich empfehle, zunächst das Hauptziel der Entscheidung klar zu definieren und dann gezielt Informationen zu sammeln, die direkt damit zusammenhängen. Für den einzelnen mag es noch einfach sein, sich Auszeiten zu nehmen, aber für Teams und Entscheidergruppen ist das umso essenzieller, Probleme und Ziele klar zu definieren und sich immer wieder zu visualisieren.

Kannst Du ein Beispiel aus Deiner eigenen Erfahrung teilen, bei dem die Anwendung eines der sieben Pfade zu einer besonders erfolgreichen Entscheidung geführt hat?

Natürlich! In einer Phase meiner Karriere stand ich wegen der Pflegebedürftigkeit meiner Mutter vor der Entscheidung, die sichere und lukrative Anstellung in einem großen Unternehmen weiterzuführen oder aber den riskanteren Weg der Selbstständigkeit zu gehen. Aber entscheiden heißt zwischen zwei Optionen zu wählen, trotz unklaren Ausgangs, zumal dann, wenn die Werte klar sind. Diese Erkenntnis führte dazu, dass ich den Schritt zurück zur Familie und in die Selbstständigkeit wagte – eine Entscheidung, die ich nie bereut habe und die mich als Mensch und tatsächlich auch beruflich enorm vorangebracht hat.


Bild: Edz Norton, unsplash

Welche Rolle spielt Intuition in Ihrem Entscheidungsmodell und wie kann man lernen, mit der eigenen Intuition zu umzugehen?

Das ist eine sehr wichtige Frage, vor allen Dingen vor dem Hintergrund der Zusammenarbeit in Entscheidungsprozessen mit der künstlichen Intelligenz! Intuition ist die Sammlung von unbewussten Erfahrungen und Erkenntnissen aus der Vergangenheit, die wir gespeichert haben, die wir mit aktuellen Herausforderungen abgleichen und unterstellen, dass sie uns den richtigen Weg weisen. Vielfach stehen wir aber das erste Mal vor einer neuen Herausforderung, oder die Datenlage ist heute eine völlig andere als damals. Es ist also wichtig, die Balance zwischen rationaler Analyse und intuitivem Gefühl zu finden. Dabei wird uns die künstliche Intelligenz helfen, und wir dürfen unsere Emotionen nicht über die Datenlage stellen. Das wird noch eine große Herausforderung sein, und darum ist der Lernbedarf groß, wenn es darum geht, aus Daten Informationen abzuleiten.

Viele Menschen fühlen sich von der Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, überwältigt. Was rätst du jemandem, der sich in einer solchen Situation befindet?

Tatsächlich können oder wollen neun von zehn Menschen, Bundesbürger wie Führungskräfte keine Entscheidungen treffen. Heißt: erstens du bist nicht allein mit dem Thema und darfst ruhig zugeben, dass du Entscheidungs-Probleme hast und dich mit anderen besprechen. Zweitens: halte dein Ziel dir stets vor Augen und verliere dich nicht in Informationen, sonst droht nur FOMO (fear of missing out): Angst, irgendeine Option zu verpassen. Drittens: Such dir ausschließlich Rat bei Personen, die bereits in deiner Situation waren und frag nicht beliebig viele andere Menschen nach ihrer Meinung, denn sonst bist du nur verwirrt. Denn letztlich triffst du die Entscheidung selbst. Und schließlich: keine Angst vor Fehl-Entscheidungen, über kurz oder lang ist jede Entscheidung überholt, und egal wie sie ausfällt, jeder Entschluss bietet wertvolle Lernmöglichkeiten.


Bild: Dr. Johanna Dahm

Dein Buch verspricht, nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Leben zu helfen. Kannst du uns einen Einblick geben, wie die sieben Pfade auf persönliche Lebensentscheidungen angewendet werden können?

Mir war das besonders wichtig, dass die 7 Pfade universell anwendbar sind. Sind Beziehungsfragen ungeklärt, dann sind Hierarchie-Verhältnisse im Job auch nicht klar. Scheut jemand Konsequenzen, werden weder finanzielle Entscheidungen, wie der Kauf eines Hauses oder einer größeren Investition noch die Verwaltung eines Budgets in einer Organisation gut funktionieren. Die 7 Pfade bieten eine strukturierte Herangehensweise beruflich persönlich und privat, funktionieren als einzelne Wege, genauso wie kumulativ. Aber am Ende zählt das erfüllte Leben durch bessere, weisere Entscheidungen.

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